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An Aton

Die Vögel
die bei der Sonnenfinsternis schweigen
wissen mehr.

Meine Nachbarin
Reinkarnation einer altägyptischen Prinzessin
hat es mir erklärt.

Nach Schichtende bei Penny
spricht sie mit den Spatzen
auf dem Dachboden.

Es ist schön dort,
schräg zwar,
aber näher zur Sonne.

Neben den Kollektoren
verbrenne ich die schwarzen Engel
in meiner Brust.

Mit Korkpatronen
schießen wir auf Dionysos
der wieder zu spät kommt.

Am Morgen danach
ist die Sonne ausgeblieben.


































































24.03.15

for you, nein five - too five
nur mal zur toilette
too spät










TAGEBUCH 2015



03. Januar 2015 "Ein ungewöhnlich milder Winter bisher" - Zitat aus dem Tagebuch 2014. Dies gilt bislang auch für den Winter 2014/15 - allerdings mit einer Einschränkung: Im Dezember gab es mit -12,6 Grad (Rheinstetten-Forchheim) in einer Nacht den viertniedrigsten Dezemberwert seit 1977 (nach dem frostigen Dezember 1976).

Für die nächsten sieben Tage sind weiterhin vergleichsweise milde Temperaturen prognostiziert - will sagen, Minimaltemperaturen nicht wesentlich unter Null Grad, tagsüber über Null Grad bis weit darüber. In der Ukraine wird es aber ab Dienstag recht kalt (zieht hinunter bis Nordgriechenland) und die Krim muss mit härterem Frost rechnen. Ich wünsche den weniger privilegierten und von der Krise besonders betroffenen Menschen in der Ukraine, dass die Heizungen funktionieren - und drücke den Oliven im Botanischen Garten von Nikitskij die Daumen.

06. Januar 2015 Klassisches Winterfrostwetter: Hochdruck, sonnig. Zum Glück sind die oberen Luftschichten relativ warm, sonst gäbe es jetzt knackigen Frost. So aber bleibt es erträglich. Aber eben doch etwas weniger als prognostiziert und immerhin -6 Grad hier (um exakt zu sein: Rheinstetten -6,4) dank der Strahlungsverluste in der klaren Witterung. Ein kleiner Schalter etwas anders gelegt und ich müsste wieder um meine Pflanzen bangen. Und die ECMWF-Charts sehen nun ganz anders aus als vor drei Tagen! Es tut sich einiges da oben in der Wetterküche. Die Skifahrer können sich freuen, die warmen Lüftchen kommen vorläufig nicht wirklich durch.

08. Januar 2015 Nun aber doch, die Temperaturen steigen massiv. Verbunden damit ist allerdings auch Regen hier unten und selbst auf der Schwarzwaldhochstraße, auf den letzten Schnee. Und einige heftige Winde gibts.

10. Januar 2015 Für die kommenden zehn Tage wird das Wetter wohl alternierend zwischen zu mild und wieder frostig, um den 17./18. Januar herum könnte es auch nochmal böse kalt werden bei uns. Ich werde schauen, davor die Bodenabdeckung zu verbessern bei einigermaßen trockener Witterung.

Dieser Winter wird wohl vor allem als wind- und regenreich in Erinnerung bleiben. Gerade frage ich mich bei orkanartigen Winden, ob dEingehüllte
              Oliven Januar 2015as Einpacken wegen einmal kurzfristig zweistelligen Minustemperaturen angemessen war, ob die Pflanzen nicht mehr daran leiden, nun mit der Verpackung kräftig durchgeschüttelt zu werden. Die nicht eingepackten bodennahen Wildolivenaustriebe haben den Frost offensichtlich gut überstanden. Es gibt nicht einmal geplatzte Rinde an den jungen Zweigen - bisher.

17. Januar 2015 Am Wettertrend keine Änderung, eher mild mit wenig frostig im Wechsel. Erst in einer Woche, um den 24., könnte es kurz nochmal unter -5 Grad geben. Aber unter Null könnte es schon heute oder morgen mal gehen mit neuem Sonnenschein. Ich sollte also die vom Orkan freigewehte Pflanze wieder einpacken. Oder zu Versuchszwecken frei lassen? Es handelt sich um eine 2013 gepflanzte Moufla. Sie sollte schon einigermaßen akklimatisiert sein - hat alledings in den vergangenen beiden Sommern sehr wenig an Holz zugelegt, zeigt noch immer eher eine Heister-Charakteristik. Mit etwas warzigem Holz und Verdickungen in Bodennähe, als Hinweise darauf, dass sie doch schon auf eine kleine Geschichte zurückblicken kann.

29. Januar 2015 Der Null-Grad-Winter! Mal bisschen drüber, mal bisschen drunter. Aktuell etwas drüber, aber es zeichnen sich nun ab Sonntag, Montag wieder etwas tiefere Temperaturen ab, die eine Woche bleiben könnten. Eine klassische Eiszunge von Norden her könnte sich ab dem 7. Februar bilden - im Auge behalten! Rosmarin und Feige sind ja ungeschützt. Und bisher gab es auch keinen Grund, die einzuhüllen.

30. Januar 2015 Es sieht nach Entwarnung aus. Die nördliche Eiszunge ab 7. Februar löst sich in den Prognosen bereits auf. Nach dem relativen Kälteeinbruch nächste Woche dürfte es wieder wärmer werden.

06. Februar 2015 Wieder heftige Rüttel-Winde - ziemliche Turbulenzen zwischen Hochs und Tiefs, ein kalter Ostwind, aber gegenhaltende Wärme von Nord und West. Wir in BaWü mittendrin. Ab Montag kommt dann, bei auf West drehenden Winden, ein kräftiger Kältefuß aus dem Norden. Allerdings stampft der weiter östlich auf, Griechenland dürfte einiges davon abbekommen, jedoch nur für kurze Zeit.

Von den Wurzelaustrieben meiner Oliven, die ich nicht eingepackt habe, stehen einige noch immer gut da, das Laub ist fest, keine Risse in den Ästen/Zweigen. Die Koroneiki-Basisaustriebe (nicht Koroneiki, aber auch nicht eindeutig Wildolive) allerdings sind weitgehend abgestorben, ohne Blätter, mit schwarzen Zweigen.

09. Februar 2015 Der Null-Grad-Winter, wie ich ihn schon genannt habe, macht diesem Namen heute wieder Ehre. Morgens leichtes Schneetreiben, die Gegend weiß gepudert - und um die Mittagszeit wieder alles weggetaut. Wies aussieht, ist der "klassische" Winter nun für uns hier im Badischen unterhalb der Schwarzwaldhöhen vorbei. Bis 18. Februar ist kein ernstzunehmender Frost mehr in Sicht. Was natürlich nicht heißt, dass schon ausgepackt werden könnte. 2005 gab es noch am 1. März bei Karlsruhe -14,6 Grad.

23. Februar 2015 Mal wieder Schneefall gegen Morgen, aber um die Mittagszeit nur noch Nieselregen. Vergangenen Freitag tagsüber +13 Grad, in der Nacht davor -4 Grad.

27. Februar 2015 Dieser eigentlich milde Winter zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass er immer wieder mit Frostnächten aufwartet. Und dass er keineswegs, trotz zahlreicher frühlingshafter Tage, enden möchte. Ab 5. März könnte es sogar wieder tagsüber mal frostig werden. Dies scheint Prognosen zu bestätigen, die für die Klimaentwicklung bei uns hier schon vor zehn Jahren abgegeben wurden, dass nämlich unser Klima kontinentaler werde. Dazu fügt sich die zunehmende Häufigkeit von Ostwindlagen. Wir hier im Rheingraben liegen im Zwischenbereich, zwischen zunehmender kontinentaler Prägung und einer durch die Klimaerwärmung hochgetriebenen maritimen Wärmesphäre. Im Süden Frankreichs dürfte der Olivenanbau künftig profitieren (sofern die Olivenfliege mitspielt). Bei uns werden einschlägige Träume wohl weiterhin Träume bleiben, nur mit hohem Aufwand im Winter zu realisieren.

03. März 2015 Leider hat der Rosmarin etwas gelitten, den ich in diesem Winter nicht eingepackt habe. Und zwar durch -4 Grad am 23. Februar. Einige Nadeln sind verbräunt. An der Trockenmauer am Nachmittag der erste Schmetterling, ein Kleiner Fuchs, der sich sonnte. Die Regenwürmer sind sehr weit oben, früher als in den vergangenen Jahren (beim Weinberghacken bemerkt). Erste Olive ausgepackt, eine Bianchera. Mit den anderen will ich noch die kleine Kältedelle ab Donnerstag abwarten.

08. März 2015 Tagsüber frühlingshaft warm, nachts weiterhin kühl nahe null Grad, der Nullgrad-Winter ist noch lange nicht zu Ende, dauert noch mindestens eine Woche, bei häufigen Ostwindlagen. Heute habe ich dennoch die Hälfte der Oliven ausgepackt, wegen der starken Sonnenwärme tagsüber. Es bleibt abzuwarten, welche Sorten mit diesem ausgesprochen "kontinentaler" werdenden Klima besser zurecht kommen. Blattverlust gab es unter der Einpackung teilweise intensiv, vereinzelt bis ca. 50% - wohlgemerkt überwiegend nicht abgefroren, sondern in intaktem Zustand abgestoßen. Vermutlich ein Symptom für die Belastung durch das monatelange Eingepacktsein. Bianchera stark mit Occhio di Pavone befallen unter der Einpackung (allerdings kamen sie schon mit dieser Pilzkrankheit aus der italienischen Baumschule im vergangenen Frühjahr).

In den Olivenanbauregionen des Mittelmeerraumes beträgt die Temperaturdifferenz Tag-Nacht aktuell ca. 8-12 Grad, bei uns geht sie bis 15 Grad. Auf den ersten Blick kein großer Unterschied, aber es sind eben die paar Grad näher Null bei Nacht, die den Unterschied machen.

09. März 2015 Am Abend noch die zweite Hälfte der Oliven ausgepackt. Danach alle eingesprüht mit Wasser, um sie mit Feuchtigkeit zu versorgen. Bei dieser Wärme tagsüber könnten die Blätter und schwachen Zweige sonst Probleme mit dem Feuchtigkeitsstoffwechsel bekommen. Immerhin waren die Blätter nun drei Monate von Oberflächenfeuchtigkeit (Regen, Tau) freigehalten durch die Hüllen.

14. März 2015 Die kalten Nächte gefallen dem Rosmarin gar nicht. Die Tageswärme bringt ihn zum Blühen, doch der leichte Nachtfrost lässt einige Nadeln verbräunen, absterben. Auch er mag, der Name verrät es schon (-marin), eher ausgeglichen maritimes Klima.

Ich habe an einen Teil der Oliven nun Erde angehäuft, kleine Hügel gestaltet (max. 30 Zentimeter). Ein Testlauf mit verschiedenen Sorten - Aglandaou, Ascolana, Bianchera, Bouteillan, Leccino, Wildolive. Die Hoffnung: Dass sie Wurzeln in diese Anhäufungen ziehen, an Vitalität gewinnen. Auch ein Versuch, ob Hügel wärmetechnisch günstiger sind als Senklage - in der Provence waren/sind diese Hügel ja gebräuchlich, als "montecules". Solche sind etwa auf den Olivenhain-Bildern van Goghs zu erkenne.

Die Erde dazu habe ich von einem Mulchhaufen, den ich nach vier Jahren nun umgeschichtet habe. Dabei gab es eine interessante Entdeckung: Im Kern des Haufes befand sich eine Zone mit weitgehend unverrottetem, trockenem Material. Daraus sprang auch eine Spitzmaus. Ein ideales Winterquartier und auch sonst wohl komfortabel für Kleingetier, möglicherweise auch Schlangen. Trocken und ausgeglichen temperiert - zumindest wenn die Gärphase vorbei ist. Das heißt aber: Mulchhaufen entwickeln erst ab einer bestimmten Größe ihr ganzes ökologisches Potential!

Hacken ist jetzt angesagt, denn der Winterschutz hat auch Mäuse angelockt - und der Boden um die Oliven ist teilweise üppig mit Gängen durchzogen. Nicht gut für das Wurzelwerk.

15. März 2015 Ein wenig gespenstisch ist das schon. Zunächst wird es kommende Woche auch nachts etwas wärmer und tagsüber bis 20 Grad. Aber zum Wochenende kommt dann nochmal eine kühlere Phase - mindestens eine Woche! - mit möglichen leichten Nachtfrösten. Stress für mediterrane Pflanzen.

Wir haben nun zum dritten Mal nach einem eher milden Winter ein insbesondere nachts kühles Frühjahr zu gewärtigen. Wird also das Klima hier kontinentaler (s. häufige Ostwindlagen)? Eine andere Deutung ist auch möglich, dass nämlich die Erwärmung einen paradoxen phänomenologischen Effekt hat, der auf Schwellenwerte zurückzuführen ist. Ein grobes Beispiel hierzu, mit extremen Werten: Haben wir im zeitigen Frühjahr Nachttemperaturen von -7 Grad und Tagestemperaturen von +8 Grad, halten wir (und die Pflanzenwelt) dies für normal winterlich und verhalten uns entsprechend. Haben wir Tagestemperaturen von +12 Grad und Nachttemperaturen von -3 Grad, fühlen wir uns betrogen und empfinden die Differenz als extrem, obgleich es beide Male gleichermaßen 15 Grad Differenz sind. Die psychologisch und auch phänomenologisch relevante Schwelle hier wären etwa 10 Grad als "Frühlingssignal".

Ich neige allerdings zur Annnahme, dass wir eine Verschiebung zu stärker kontinental geprägtem Klima bei uns hier im Rheingraben erleben. Vorteilhaft könnte dies sein für den Wintertourismus im Schwarzwald. Aktuell ist selbst rund um die Hornisgrinde (Nordschwarzwald) noch Abfahrtskilaufen und Langlauf möglich, Mitte März! Was früher mal "normal" war.

18. März 2015 Die erste Eidechse im Gelände gesichtet, flüchtet in ein Mäuseloch.

22. März 2015 Noch eine weitere Woche Kühle, allerdings über Null und nun mit ausgeglicheneren Temperaturen - mit häufigem Regen. Magnesium und Kalium habe ich bereits ausgebracht, auf dass die Oliven sich Frostschutz für den kommenden Winter einlagern. Nach dem Winter ist vor dem Winter ...

Im nördlichen Italien und in der Provence dagegen ist der Frühling nun da. In Süditalien werden aktuell die Folgen der Xylela-Epidemie des vergangenen Jahres diskutiert. Was tun mit den kranken Bäumen, ausroden? Sollen Pestizide eingesetzt werden? Ökologen befürchten, das "Heilmittel" sei schlimmer als die Krankheit. Zumal in Apulien der Pestizideinsatz ohnedies bereits überdurchschnittlich sei. Details siehe einen Beitrag in "Famiglia cristiana" vom 13. März 2015, "XYLELLA, LA PESTE DEGLI ULIVI ORA È UN DRAMMA SOCIALE". Cesare Padrone, Leiter der italienischen Forstverwaltung und mit dem höchsten Umweltpreis Italiens ausgezeichnet, vergleicht die Situation der Olivenhaine in Apulien mit der "Terra dei Fuochi", der mafios vermüllten und verbrannten Landschaft bei Neapel. Überbordender Pestizideinsatz, unkontrollierte Brunnenbohrungen, Giftdüngungen (Klärschlamm), Verwahrlosung (Subventionen statt Ernte) und brutaler Rückschnitt vieler Anlagen hatten Xylella offensichtlich den Boden bereitet. Den Anteil der "Agromafia" beleuchtet auch ein Beitrag von Paul Kreiner im "Tagesspiegel" vom 13. März 2015.

Die Entwicklung ist dramatisch: Eine Million Olivenbäume sollen in einem Sicherheitsstreifen von 15 Kilometern Breite gefällt werden!

26. März 2015 Winterluft, Winterstimmung. Allerdings Krähen, die Nester bauen, Optimismus.

29. März 2015 Beim Vergleich unseres Wetters in den vergangenen beiden Woche mit dem in nördlichen Bereichen von Olivenanbauländern zeigt sich, dass die Hauptunterschiede vermutlich gar nicht im Winter und im Sommer liegen, sondern in den Übergangsjahreszeiten. Während es bei uns jetzt noch winterlich ist und kühl, zumindest in den Nächten, herrscht dort schon wunderbares Frühlingswetter.

Habe ein kleines "Insektenhotel" im Gelände aufgehängt um zu sehen, ob sich trotz der Vielfalt an "wilden" Angeboten bei mir für Insekten (immer wieder offener Boden, Mulch, Komposthaufen, Holzhaufen, Steinhaufen, Hütte mit Einflugmöglichkeiten etc.) dort etwas ansiedelt. Ich bin ein Anhänger "wilder" Angebote, möchte meine Auffassung aber auch auf den Prüfstand stellen.

02. April 2015 "Grandiose" Aussichten. Regen ohne Ende und in der Nacht dann Frost bis -3 Grad. Fatale Frühjahrsbedingungen für die Oliven. Das Kölner Becken bleibt wohl verschont davon. Der dritte unfreundliche Frühling in Folge - nach vier strengen Wintern (wobei 2011/12 nur durch den fatalen Februar auffiel). Ein Positivum: Die Oliven haben noch nicht neu ausgetrieben. Gefahr besteht jetzt vor allem für die junge Rinde.

04. April 2015 "Vom Eise befreit ..."?? Auch für die nächsten Nächte noch geringe Minustemperaturen angekündigt "hier im Weinbaugebiet". Allerdings gab es bislang April-Eis nur in den Morgenstunden. Ansonsten gilt eher: Ostern in Matsch.

Das Holz der jüngeren Olivenzweige sieht jetzt nach den Regentagen und dem Frost nicht gut aus. An fast allen Oliven gibt es massive Frostwarzen - kleine Risse in der Rinde mit nekrosem Gewebe.

Am jungen Rosmarin Fegespuren vom Rehbock.

06. April 2015 Die Wildkamera zeigt zweimal Besuch von Rehen in der vergangenen Nacht, um 23:43 und um 2:17. Beide Male grasen sie auf der Wiese, die Oliven interessieren sie nicht. Die zweite Anzeige dokumentiert bereits für 2:17 Uhr eine Temperatur von nur noch 0 Grad. Die Aufnahme von 23:43 (alle Angaben Sommerzeit) zeigt noch 3 Grad. Wieder also Frost in den frühen Morgenstunden!

26. April 2015 Trotz des warmen Wetters zeigen sich an den Oliven keine Neuaustriebe in den Blattachseln. Es war eben nachts doch noch lange zu kühl in diesem April. Vom Vorjahr ist mehr oder weniger (je nach Pflanze 10 bis 70%) Laub verblieben. Teilweise eher ungesund, viel Befall mit Occhio di Pavone.

Von den Maulbeeren sind die beiden schwarzen schon üppig in jungem  Laub, die weiße hat noch immer geschlossene Knospen, rührt sich nicht. Beide Rosmarin blühen wunderschön und hängen voll mit Wildbienen - Arp hat keinerlei Erfrierungen aus diesem Winter, die unbekannte Sorte zeigte leichte einzelne Erfrierungen von den Aprilfrösten, die ich weggeschnitten habe. Interessant, dass auch der im Winterhalbjahr kräftig gewachsene junge Rosmarin eine ausgesprochene Neigung zu Südost im Wachstum zeigt, Nordwest die kalte Schulter hinhält. Von den Himbeeren treibt Blissy am üppigsten, mit großem Abstand zu den beiden anderen Sorten. Die ältere Paw Paw/Indianerbanane blüht grandios.

Leichte Rehbock-Fegespuren am Faulbaum.

01. Mai 2015 Weiße Maulbeere noch immer ohne Knospenöffnung, während die beiden schwarzen schon üppig Früchte entwickeln. Olivenholz und Blätter in schlechtem Zustand - nun beginnen auch massive Vergilbungen der Blätter, ob wegen der nächtlichen Kühle oder Wassermangel, kann ich nicht entscheiden. Nach dem Regen gestern und heute mal schauen, was sich verändert.

02. Mai 2015 Interessant: Trotz Klimawandel scheint sich das Wetter an alte Erfahrungsregeln zu halten. Jedenfalls wird es pünktlich zu den "Eisheiligen" ab dem 10. Mai wohl, v.a. östlich, spürbar kühler von Norden her. In der vergangenen Nacht gab es trotz Regen eifrig Besuch auf der Olivenwiese, 21:12 ein Fuchs, ein Reh um 3:53, dann ein junger Rehbock um 4:35, der eine Olive inspizierte, um 5:15 (alle Angaben Sommerzeit) nochmals ein Reh zum Grasen.

04. Mai 2015 Keine Sorge, in den aktuelleren Prognosen des ECMWF löst sich der Kältekeil zu den Eisheiligen weitgehend auf und verschiebt sich noch mehr nach Osten.

10. Mai 2015 Ein blauer Frühling ganz und gar. Derzeit blühen Rosmarin, Lein, Wiesensalbei, Skabiosen gemeinsam, dazu kommen noch eine Etage tiefer die ins Rote gehenden Blautöne des Wiesen-Storchenschnabels, der in diesem Jahr besonders üppig und früh da ist, sowie Olivenhain mit Wiesensalbei und StaudenleinGundermann, Ehrenpreis und Günsel. Gelb hält sich allerdings auch wacker, der Löwenzahn ist schon weitgehend verblüht, aber Butterblumen, Wundklee, Hornklee, Habichtskraut und erste Hopfenkleeblüten halten diese Farbe hoch - auch wenn sie gegen die Blaufraktion aktuell nicht ankommen.

Im Rebholzhaufen das erste Zauneidechsen-Männchen im "Hochzeitskleid". Pfirsiche mit massiv Kräuselkrankheit. Gefördert durch den milden Winter? Die Olivenblätter übersät mit Occhio di Pavone, grausig. Allerdings fast überall neue Austriebe.

16. Mai 2015 Immerhin einen kleinen Einschub der Eisheiligen gab es, vergangene Nacht ging die Temperatur auf 5 Grad zurück. In der Schweiz gab es zur Heiligen Sophie Schnee bis herab auf 600 Meter.

Am Rebholzhügel tummelten sich gestern abend um 19 Uhr drei Zauneidechsenweibchen und ein Männchen. Amüsant: Vor exakt einem Jahr habe ich drei Männchen auf dem Rebholz versammelt gesehen. Das Männchen gestern hatte gerade seinen Schwanz verloren, noch nichts nachgewachsen. Auffallend: Ich habe noch nie Weibchen mit Schwanzstummel gesehen, Männchen schon zahlreiche. Die Weibchen sind wohl klüger auf der Flucht, verkriechen sich z.B. in Mäuselöcher. Außerdem sind sie besser getarnt, Männchen fallen schon sehr auf, vor allem wenn sie in der Paarungszeit leuchtend schillern.

Olivenbaumscheiben entgrast, gehackt und mit Hornspänen gedüngt. Dabei Unmengen kleiner Ameisen entdeckt, die sich vor allem in den Hügeln eingenistet haben und teilweise unter den Fegemanschetten. Und jede Menge Mäuselöcher um die Oliven.

Bouteillan
hat schon ganz entwickelte neue Triebe und Blätter, desgleichen Olivastra Seggianese, ansonsten sind die Austriebe besonders positiv beim neuen Maurino und teilweise bei Leccino. Bescheidene Blütenansätze gibt es bei Aglandaou und Ascolana! Nicht gut stehen die Verzola da, die besonders mit Occhio di Pavona befallen sind. Teilweise scheinen auch die Neuastriebe schon infiziert, sehen nicht gesund aus. Die wilden Bodenaustriebe, die ich nicht eingepackt hatte im Winter, sind alle - mit Ausnahme eines ehemaligen Maurino - abgestorben inzwischen, obgleich sie teilweise optisch ok aus dem Winter kamen! Aus dem Wurzelbereich kommen bei allen schon wieder neue Austriebe.

Insgesamt ist die Vegetation etwas später dran als im vergangenen Jahr, das zeigt sich auch im Weinberg. Allerdings ist aktuell gerade Aufholwetter, mit vielen Sonnentagen und gelegentlichen Niederschlägen.

Am weißen Maulbeerbaum noch immer keine Knospenöffnung. Die beiden schwarzen dagegen hängen schon voll mit Früchten. Ober dem weißen die Nächte noch immer zu kühl sind? Im antiken Griechenland galten Maulbeerbäume ja als weise, da sie ihre Knospen erst öffenen, wenn keine Nachtfröste mehr drohen. Ist der weiße also "klüger"? Abwarten. In den vergangen Jahren war er mit den schwarzen gleichauf. Und die sind inzwischen ganz belaubt und hängen voller Früchte. Ziziphus war in diesem Jahr sehr früh mit seinen Blättern da.

23. Mai 2015 Der bisherige Austrieb bei den Oliven verspricht ein gutes Wachstumsjahr. Sind die "sieben mageren Jahre" vorbei? Wobei es genau genommen nur sechs dann gewesen wären, denn 2008 war ja auch ein sehr gutes Wachstumsjahr für die Oliven. Die vergangene Nacht war übrigens nochmals eher "eisheilig" - einige Leute hier haben sogar die ausgepflanzten Tomaten wieder eingehüllt. Bis 4 Grad (plus wohlgemerkt) ging die Temperatur runter.

Mit dem Balkenmäher habe ich die Wiese um die Oliven zum größten Teil geschnitten. Einen Teil musste ich einfach stehen lassen, die Blüte ist so üppig, ich brachte es nicht übers Herz, alles wegzunehmen - auch wenn ich natürlich weiß, dass die Blütenpracht ohne mindestens einen Schnitt im Jahr nicht erhalten bleibt. Ich werd im Juli dort schneiden, wenn der jetzt geschnittene Bereich wieder Blüten getrieben hat.

09. Juni 2015 Am chinesischen Gemüsebaum/Gewürzbaum/Maggibaum wurde ein starker Austrieb in Bodennähe vom Rehbock heftig angefegt. An einem der beiden schwarzen Maulbeerbäume sind Blätter und Früchte abgestorben. Möglicherweise wegen Wassermangel in der Hitze der letzten Woche (als ich weg war). Der weiße Maulbeerbaum hat noch immer keine Knospenöffnung. Ich fürchte, die Ursache ist doch eine andere als "Weisheit". Paw Paw hat die meisten Fruchtansätze abgeworfen, nur vier sind geblieben. Vermutlich ist es ihr einfach zu windig in der empfindlichen Phase der langen Fruchtstiele. Oder es war ihr auch zu heiß-trocken während meiner Abwesenheit.

Den Oliven geht es dagegen blendend, die Hitze der letzten Tage hat ihnen sichtlich gut getan. Es gibt auch einige Blüten, wobei vor allem Ascolana wieder positiv auffällt.

30. Juni 2015 Die Chinesische Dattel/Ziziphus jujuba ist nun heimisch geworden. In den ersten Jahren sind nur Ameisen dort gelegentlich zu den Blüten gekrabbelt. Dann kamen einzelne Schwebfliegen. Heute aber ein herrliches Gesumme und eine bunte Vielfalt an Insekten dort. Wobei vor allem Wespen, große Schwebfliegen und Schmeißfliegen dominieren. Dazu kleinere Fliegenarten, einzelne Käfer, auch Marienkäfer, und Ameisen. Der Duft ist extrem intensiv gerade. Die Hitze tut auch dieser Pflanze gut.

Samenreife bei Staudenlein, Skabiose, Ziest, Karthäusernelke, Wiesensalbei, Malve, Leimkraut. Dieses Jahr wieder zahlreich Schafgarbe präsent und Steinklee, die im vergangenen Jahr kaum in Erscheinung getreten sind. Der kleine Wiesenknopf ist heuer auch sehr gut vertreten.

04. Juli 2015 Schaut man sich die ECMWF Prognosekarten der nächsten Tage an, so zeigt sich ein sehr interessantes Bild. Wir liegen in einem Warmluftkeil, der von Afrika hochsteigt. Im Osten steigt ein weiterer, breiterer Warmluftkeil von der arabischen Halbinsel auf. Dazwischen, Griechenland, Balkan, Osteuropa, liegt ein kühlerer Bereich. Und nach einem Absenker in der kommenden Woche Mittwoch/Donnerstag bleibt das Wetter im Süden Deutschlands wohl noch eine Weile heiß. Wobei durch den Kühleeinbruch Turbulenzen zu erwarten sind und damit eine eher unklare Entwicklung.

11. Juli 2015 Aktuell haben wir sommerlich warmes, nicht ausgesprochen heißes Wetter. Allerdings dürften ab Mitte kommender Woche die Temperaturen wieder weit über 30 Grad ansteigen. Und es bleibt trocken, alle Gärtner rufen nach Regen! Gegen den Befall mit Occhio di Pavone hilft dieses Wetter jedoch gerade ideal.

Trockenstress bei der jungen Feige, der jungen Paw Paw, dem verbliebenen Maulbeerbaum, der Schisandra und der Kaki.

Ich habe vor allem diese und auch die im vergangenen Jahr neu gepflanzten Oliven gegossen. Es bilden sich schon erste Fruchtköpfe bei den Oliven. Die vom Rehbock im vergangenen Jahr (Mai) angefegte Ascolana verliert allerdings ihre üppige Blüte ohne Fruchtbildung.

Der chinesische Gemüsebaum wurde erneut heftig angefegt. Ziziphus zeigt erste Fruchtansätze. Die beiden Feigenbäumchen gedeihen üppig und entwickeln zahlreiche Früchte. Der erhaltene Maulbeerbaum bildet neue Früchte/zweite Ernte. Die beiden anderen Maulbeerbäume rühren sich nicht (mehr).

17. Juli 2015 Nach dem erneut eher milden Winter und offensichtlich auch sonst günstigen Bedingungen gibts nun eine heftige Mäusevermehrung. Überall Löcher, leider auch in Pflanzennähe. Den ganzen Bereich mal zu pflügen wäre sicherlich hilfreich. Mäusebussarde lassen sich selten sehen - sind da mal wieder Jäger aktiv? Oder was hält die Population noch immer so klein nach dem Einbruch vor einigen Jahren (2011, als auch die massenhaften Vergiftungsfälle in der Region bekannt wurden)? Man sieht häufiger wieder Rebhühner hier im Landkreis Karlsruhe. Und wenn Jäger Rebhühner aussetzen, sinkt in der Regel das Ansehen der Greifvögel erheblich. Man liest dann in der Zeitung auch gehäuft von Joggern, die von Greifvögeln angegriffen werden - und dass der Bestand zu groß sei ...

22. Juli 2015 Hitzesommer wie dieser, mit Temperaturen über 35 Grad, sind seit dem Sommer von 1990 nicht mehr ungewöhnlich, sondern eher die Regel. Seit 2002 haben wir in fast jedem Sommer (Ausnahmen 2004 und - knapp verfehlend - 2011) Temperaturen über 35 Grad hier bei Karlsruhe. Was den Sommer 2015 auszeichnet ist, dass es nun häufig nachts nicht abkühlt, was in den durchaus auch gelegentlich heißen Sommern in den Jahren davor oft sehr massiv der Fall war, so dass man abends nicht mehr gemütlich draußen sitzen konnte. Was den aktuellen Sommer weiters auszeichnet ist, dass die Tagestemperaturen sich wiederholt der 40-Grad-Linie nähern. In Karlsruhe (Wetterstation Hertzstraße) wurde diese Linie im August 2003 überschritten, mit 40,2 Grad - ein bundesweiter Rekord.

Vor 1990 gab es an der Wetterstation Karlsruhe im 20. Jahrhundert Temperaturen über 35 Grad in den Jahren 1921 (38,2 Grad am 28.07.), 1928 (35,4 Grad am 27.07.), 1937 (35,2 Grad am 10.06.), 1943 (37,0 Grad am 19.08.), 1947 (38,6 Grad am 29.07.), 1949 (36,2 Grad am 13.07.), 1952 (38,8 Grad am 02.07.), 1957 (36,2 Grad am 04.07.), 1964 (36,9 Grad am 18.07.), 1971 (36,4 Grad am 19.08.), 1974 (35,6 Grad am 16.08.), 1976 (36,3 Grad am 16.07.), 1983 (38,5 Grad am 31.07.), 1984 (36,2 Grad am 11.07.), 1986 (36,9 Grad am 03.08.) und 1989 (37,3 Grad am 16.08.). Allerdings hatten wir in den 60er Jahren auch eine Reihe sehr warmer Sommer unter der 35-Grad-Marke.

Bemerkenswert auch, dass den (zumindest zeitweise) auffallend frostigen Wintern 2008/09 bis 2011/12 keineswegs auffallend kühle Sommer folgten. Das Klima ist ein kompliziert Ding ...

01. August 2015 Bizarr: Machen Pflanzen zeigen jetzt schon Herbstsymptome. So die Jujube an einzelnen Blättern und der chinesische Gemüsebaum stärker. Eine verzögerte Reaktion auf die lange Trockenheit? Oder Antwort auf die kühlen Nächte? Ansonsten gute Entwicklung. Der Weinberg steht so gut da wie bisher in noch keinem Jahr. An der großen Feige konnte ich schon Früchte ernten, die Datteln an der Jujube entwickeln sich ausgezeichnet, ebenso die - wenigen - Paw Paw Früchte. Schlecht geht es der Wu Wei Zi, Schisandra. Die Blätter in desolatem Zustand, matt, vergilbt, nekros. Definitiv keine Pflanze für Weinberge!!

09. September 2015 Weinernte beim Auxerrois. Großartig! Etwas weniger Ertrag als in den vergangenen Jahren, aber von bester Qualität geschmacklich. Gesundheitlich auch in Ordnung, eine Woche früher wäre vermutlich ein besserer Erntetermin gewesen, hätte einiges an Botrytis erspart. Die teilweise von den Witterungsbedingungen aufgeplatzten Beeren sind überwiegend gut getrocknet, leckere Rosinen geworden! Der Zuckergehalt der Ernte ist eher zu hoch (99 Oechsle), Säure gibt es wenig.

15. September 2015 Die Blätter der Wu Wei Zi sind im August weitgehend vertrocknet, es war ihr wohl zu heiß tagsüber und zu trocken - ich bin leider längere Zeit weg gewesen, in der Mongolei. Ein Land mit extremen Klimabedingungen, unter denen Spezialisten wie das Edelweiß gedeihen, aber keine Oliven.

Überraschend positiv ist die grandiose Fruchtentwicklung bei den Ziziphus Jujube: Richtig schöne, große Früchte - allerdings nur wenige, die meisten sind offensichtlich während meiner Abwesenheit abgefallen (oder wurden von Vögeln gefressen?). Die Reh weidet am Granatapfel 2015Olivenfrüchte sind mickrig, auch die Laub- und Astentwicklung ist bei den meisten Oliven spärlich geblieben. Besonders löbliche Ausnahme ist eine Seggianese von 2008, die sich mit ihren Neuastrieben von 2012 (nach dem Februarfrost) weiter sehr gut entwickelt hat.

Ein junges Reh (dokumentiert durch die Wildkamera) hat inzwischen den Granatapfel für sich entdeckt und großzügig Triebspitzen abgeknabbert. Ein anderes Reh hat sich eine bestimmte Olive ausgesucht und sich dort regelmäßig gerieben. Einige Zweige sind davon abgedrückt und der Stützstab steht hier schon schräg auf dem Foto.

26. September 2015 Ich habe die Baumscheiben gesäubert und Kalium plus Magnesium für die Winterhärte verteilt. Lediglich eine Aglandaou hat einzelne größere Olivenfrüchte gebildet. Gut entwickelt haben sich eine Leccino, eine Olivastra Seggianese, eine Ascolana und eine Aglandaou. Enttäuschend sind Moufla, Bouteillan, Bianchera und Leccio del Corno.

02. Oktober 2015 Einzelne Feigen der zweiten Runde, chinesische Datteln und Paw Paws erntereif. Von der roten Donaunuss gibt es wieder nur eine spärliche Ernte.

Was das Wetter/Klima betrifft, zeichnet sich weiter ab, dass unser regionales Klima kontinentaler wird, mit größeren Differenzen zwischen den Tages- und Nachttemperaturen, aber möglicherweise auch größeren Differenzen zwischen Sommer und Winter - also genau das, was Oliven nicht mögen! So erkläre ich mir die Weigerung der Pflanzen, trotz der vergangenen drei eher milden Winter, nennenswert zuzulegen. Lediglich Olivastra Seggianese scheint sich aktuell wirklich wohl zu fühlen.

Seggianese ist eine Varietät, die an den Hängen des Monte Amiata (erloschener Vulkan) gedeiht und mit Feuchtigkeit und Lehm/Löss eigentlich nicht so gut klar kommt. Die toskanische Gemeinde Seggiano, nach der die Varietät benannt ist, liegt in der Nähe von Grosseto, auf 500 Meter über Meeresniveau, vom Meer etwa 60 Kilometer entfernt.

03. November 2015 Den Olivenpflanzen geht es schlecht, die kühlen, feuchten Nächte im Oktober haben ihnen nicht gefallen. Jetzt steht ein ungewöhnlich warmer November an, wie sie das dann finden? Bis zur Monatsmitte ist jedenfalls noch kein Einpackbedarf in Sicht. Und die Bauernregeln prognostizieren einen milden Winter. Die russischen Zwergschwäne, die angeblich im Oktober einen strengen Winter prognostizierten, wurden wohl eher vom kalten Oktoberwetter als von ihren Prognosefähigkeiten gen Südwesten geschickt. Übrigens wurden in Deutschland auch 2014 Zugschwäne beobachtet, die früher eingetroffen sind "als sonst" - und der Winter 2014/15 war dann ausgesprochen mild.

Ganz prächtig in diesem Jahr sind die Kaki-Früchte, einige hängen noch.

09. November 2015 Die Oliven genießen sichtlich den warmen November, heute dazu noch eine schöne Brise, die anderen Bäume weitgehend laubfrei. Oliven"ernte": 2x Aglandaou. Grausig bitter und wässrig statt ölig! Ist das die Perspektive für deutsches Olivenöl: Wenig Öl, viele Bitterstoffe? Aber Farbe und Form waren wunderschön, rund und tiefviolett.
Rehbock hat
              Anfang November gefegt!
Frost wird erst ab 21. November prognostiziert, und lediglich einige Grad unter Null. Mit dem Einpacken kann ich also noch warten.

Dafür mal wieder ein anderes Problem: Anfang November fegt ein Rehbock einen vitalen Stamm! Mit tiefen Kerben. Ob dies dem ungewöhnlich warmen Wetter zuverdanken ist? Seinem Übermut? Jedenfalls wirft es alle Regeln über den Haufen und bedeutet, ich kann es mir nicht erlauben, die Stämme ohne den - hässlichen - Fegeschutz zu belassen.

24. November 2015 Nun ist ein erster Frost da bei Nacht, aber nur wenig unter Null. Dazu feucht-regnerisch. Das neben anhaltendem Tieffrost schlimmste Wetter für Oliven. Und das wird wohl noch einige Tage anhalten. Mit leichter Erwärmung Anfang Dezember.

07. Dezember 2015 Löwenzahn mit Pusteblumen und neuen Blüten! Bis Weihnachten kein signifikanter Frost in Sicht. Ganz ähnliche Situation wie in den Wintern 2013/14 und 2014/15. Allerdings kein Grund zur Nachlässigkeit: Am 28. Dezember 2014 gab es dann zweistellige Minustemperaturen. Während Weihnachten 2012 mit 18 Grad plus im Süden auftrat.

20. Dezember 2015 Nun ist es gleichsam amtlich. Die Wetterkarten des ECMWF zeigen bis Ende des Jahres keinen nennenswerten Frost, der wärmste Dezember seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zeichnet sich deutlich ab. Verschiedentlich blühen Kirschbäume in der Rheinebene. Einpacken oder Nicht-Einpacken, das ist hier die Frage. Vorteil Einpacken: Regenschutz und Fegeschutz für alle Fälle.

27. Dezember 2015 Heute Oliven eingepackt. Demnächst dürfte wohl relevanter Frost kommen. Davor mit Salzlösung und einem Kupferpräparat eingesprüht.